Echten Winterschlaf halten Igel, Siebenschläfer, Murmeltiere, Fledermäuse
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Tiere die Winterschlaf halten können ihre eigene Körpertemperatur stark senken. Ihr Herzschlag wird ganz langsam. Igel atmen zum Beispiel statt 50 Mal pro Minute nur noch ein bis zweimal, das Herz schlägt statt 200 gerade noch fünf Mal pro Minute. Winterschlaf bedeutet aber nicht Tiefschlaf. Zwischendurch wachen die Tiere auch auf. Dann ändern sie ihre Schlafposition und geben Kot und Urin ab. Sie fressen aber nichts. Werden die Winterschläfer öfter gestört, kann das tödlich für sie sein. Das kostet sie nämlich Energie. Sie brauchen dann Futter und finden aber keins.
Wintershläfer müssen sich zum Schlafen ein geschütztes Nest suchen und mit wärmenden Materialien wie getrocknetem Gras oder Wolle auspolstern und isolieren. Denn auch wenn sie ihrre Körpertemperatur stark senken können, dürfen die dennoch nicht gefieren!
Wußtest Du, das man den Winterschlaf aufgrund seiner drastischen Reduktion aller Körperfunktionen auch den "kleinenTod" nennt?
Warum macht der Igel Winterschlaf?
Je kälter es wird, desto weniger Insekten und Würmer kann der Igel finden, seine Hauptnahrung. Sein Stachelkleid kann ihn nicht so gut wärmen wie es der dicke Pelz anderer Tiere tut. Beides zusammen, Nahrungsmangel und "zu dünne Winterjacke" machen es dem Igel im Herbst und Winter unmöglich seine notwendige Körpertemperatur von 34,5° C aufrecht zu erhalten. Darum ziehen sich die Igel im Oktober oder November zurück und halten Winterschlaf.
Der Winterschlaf
Im Sommer und Herbst muß sich der Igel ein dickes Fettpolster anfressen. Junge Igel müssen ein Gewicht von mindestens 500 Gramm (manche Experten sprechen auch von 750Gramm) um den ersten Winterschlaf aus eigener Kraft zu überstehen.
Im Winterschlaf sind alle Lebensfunktionen auf Sparflamme gesetzt.
Die durchschnittliche Dauer des Winterschlafs beträgt 5 bis 6 Monate. Kurze Unterbrechungen sind normal, die Igel erwachen, bleiben im Nest und schlafen bald weiter. Manchmal sind Igel auch für wenige Tage aktiv und verlassen ihr Nest.
Igel erwachen wieder im März oder April, bei länger anhaltenden Außentemperaturen um 10° C. Weil sie während des langen Winterschlafs viel Gewicht verloren haben, müssen sie sich geleich auf Nahrungssuche machen, um wieder zu Kräften zu kommen.
Fledermäuse sind Insektenfresser. Da es während des Winters
zu wenig Insekten gibt, müßten sie verhungern.
Um dem drohrnden Hungertod zu entgehen, suchen sie geschützte
Winterquartiere auf, um Winterschlaf zu halten.
Die meisten Fledermausarten
beziehen geschützte Höhlen, alte Stollen und andere unterirdische
Verstecke zur Überwinterung, einige Arten allerdings auch ausgefaulte
Baumhöhlen.Die Temperatur der Winterquartiere liegt zwischen
2° C und 12° C.Besonders wichtig ist eine hohe Luftfeuchtigkeit,
um nicht auszutrocknen.
Waehrend des Winterschlafes laufen wie bei allen Winterschlaefern
saemtliche Lebensfunktionen auf Sparflamme. Der Herzschlag fällt von
600 Schlägen pro Minute auf nur 10 Schlaege ab und auch die Atemfrequenz
geht stark zurueck.Der gesamte Stoffwechsel der Fledermaeuse ist
fast ausgeschaltet. Auf diese Weise verbrauchen die
Fledermaeuse nur sehr wenig Energie und können von ihren Fettreserven
leben.
Beim Winterschlaf der Fledermaeuse handelt sich um keinen echten Schlaf. Die Fledermaeuuse registrieren alles, was in ihrer Umgebung passiert.Für das Aufwachen aus dieser "Winterlethargie" benötigen die Tiere recht viel Energie. So kann es vorkommen, dass ein Tier, das nicht über einen ausreichenden Fettvorrat verfuegt,langsam stirbt.
Auch der Siebenschläfer hält Winterschlaf. Vor dem Winterschlaf legt er sich eine dicke Fettschicht zu, um die langen Wintermonate ohne Nahrungsaufnahme zu ueberleben. Der Siebenschlaefer beginnt den Winterschlaf Anfang Oktober und er wacht erst Anfang Mai wieder auf. Er schlaeft also, wie sein Name verraet, sieben Monate lang. Während dem Winterschlaf ist der Koerper des Siebenschlaefers wie beim Igel auf "Sparbetrieb" eingestellt.
Murmeltiere halten Winterschlaf und benoetigen daher keinen Wintervorrat an Nahrung. Während des 6-monatigen Winterschlafs zehren sie von der Fettschicht, die sie im Sommer angefressen haben. Sie erwachen nur wenige Male aus dem Winterschlaf, um Harn und Kot abzugeben. Im Winterschlaf rollen sich die einzelnen Tiere in Gruppen zusammen um nocht zu viel Waerme zu verlieren. Auch der Koerper der Murmeltiere geht auf "Sparflamme":Die Körpertemperatur sinkt bis unter 5 Grad. Die Atmung sinkt auf ca. 2 Zuege je Minute und der Herzschlag von 200 auf 20 Schlaege je Minute. Sobald die Nahrung im Herbst nicht mehr ausreichend Energie liefert und die Fettpolster der Tiere dick genug sind, begeben sich die Murmeltiere in den Winterschlaf. Dieser Zeitpunkt liegt oft einige Wochen vor dem eigentlichen Wintereinbruch. Das Erwachen wird über die Aussentemperatur ausgeloest.
Im Spätsommer beginnen die Murmeltiere mit der "Heuernte". Dazu werden Graeser knapp über der Wurzel abgebissen und in der Sonne trocknen gelassen. Das Heu wird dann in den Bau gebracht und dort zum Ausbau der Nester verwendet. Nach Ende des Winterschlafes wird das ganze Heu wieder heraustransportiert und die Baue gesaeubert.
© S.Geroldinger 2009; Bilder:alle pixelio