
Tiere, die Winterruhe halten, senken ihre eigene Körpertemperatur nicht
so
stark wie Winterschläfer.
Sie wachen häufiger auf und suchen gelegentlich nach Nahrung.
Allerdings kommt es darauf an, wie kalt es ist und wie viel Nahrung die
Tiere finden.
Die Winterruhe ist ein Zustand bei Säugetieren, bei dem ihr Energiebedarf stark eingeschränkt
wird. Diese Winterruhe ist nicht mit dem Winterschlaf zu verwechseln. Denn beim Winterschlaf wird der
Stoffwechsel drastisch eingeschränkt. In der Winterruhe wird die Körpertemperatur kaum abgesenkt,
aber das Herz schlägt nicht so oft wie im Sommer.
Manche Vögel machen Winterruhe,
wie zum Beispiel Mauersegler oder Ziegenmelker.

Braunbären finden während der Wintermonate nicht genug Nahrung. Darum begeben sie sich in
eine Winterruhe. Diese Winterruhe ist kein echter Winterschlaf, da sie relativ leicht wieder aufzuwecken
sind und uch in der Tat mehrmals aufwachen. Zwar gehen der Herzschlag und die Atemfrequenz deutlich zurück,
die Körpertemperatur sinkt hingegen nur leicht, sie geht nur um 4 bis 5 °C zurück.
Während der Ruhezeit nehmen die Bä keine Nahrung zu sich, trinken auch nicht und "gehen
auch nicht aufs Klo".
Braunbären, die im kalten Sibirien wohnen, verbringen bis zu sieben
Monate in der Bärenhöhle.
In Europa, wo es nicht ganz so kalt wie in Sibirien wird, verlassen sie im
Winter mehrfach ihre Höhle.
Im warmen Zoo, in dem es auch genügend Futter gibt, halten
Bären überhaupt keine Winterruhe.
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In kalten Gegenden ziehen sich die aus Nordamerika eingewanderten Waschbären zu einer
kurzen Winterruhe zurück. Sie ähnelt aber mehr einem Tiefschlaf.
Vorher fressen sich die Tiere einen dicken Fettvorrat an, denn im kalten Wintern können sie bis zur
Hälfte ihres Gewichts verlieren.
In den Wintrequartieren finden sich oft mehrere Waschbären zusammen, um sich gegenseiteig zu
wärmen. So bald es nicht mehr so kalt ist und die Temperaturen auf über 6 °Grad steigen,
gehen die Tiere wieder auf Nahrungssuche.

Maulwürfe sind den ganzen Winter über relativ aktiv, graben nach tiefer gelegenen
Würmern und fressen diese. Sie halten sich auch einen Würmer-Vorrat in einer Vorrats-kammer.
Bei akutem Nahrungsmangel, etwa wenn der Boden sehr tief gefriert halten sie auch Winterruhe.

Biber halten keinen Winterschlaf, sondern eine Winterruhe, deshalb müssen sie auch im Winter fressen.
Direkt vor dem Eingang der Burg lagern die Biber im Herbst Zweige und Äste. Wenn die Außentemperatur
unter Null Grad sinkt und die Teichoberfläche gefriert, kann der Biber die gelagerten Äste unter
dem Eis erreichen und sich von der Rinde ernähren.
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Im Winter sieht man die Eichhörnchen oft auf dem Boden, wo sie Nahrung suchen. Sie halten
nämlich keinen echten Winterschlaf. Im Winter legen sie nur längere Schlaf- beziehungsweise
Ruhephasen ein, was Winterruhe genannt wird. Dazwischen suchen sie immer wieder Nahrung und fressen.

In den kälteren Gegenden halten Dachse eine Winterruhe, die je nach klimatischen
Verhältnissen einige Tage bis mehrere Monate dauern kann.
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Je nach Verbreitungsgebiet halten die Feldhamster eine Winterruhe mit unterschiedlicher Dauer,
meist aber von September bis März oder April.Die Tiere wachen im Abstand von fünf bis zehn Tagen
auf und fressen von ihren Wintervorräten. Die Winterruhe halten sie in ihrem Bau ab.
Die Wohn- und Vorratskammern befinden sich dabei in einer Tiefe von 50 bis 150 cm, die Schlafkammern
sind in jedem Fallfrostfrei. Neben den Wohn- und Vorratskammern gibt es in dem Bausystem auch
mehrere Kotplätze.
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Wenn Mauersegler zu ihren Winterquartieren, meist südlich des Äquators in Afrika ziehen,
schlafen sie sogar während des Fluges. Selbst die Paarung kann im Flug nach rasanten
Verfolgungsjagden erfolgen. Das Nistmaterial wird ebenso aus der Luft gegriffen wie die Nahrung.
Als weitere Besonderheit können Jungtiere bis zu zwei Wochen eine Hungerstarre durchmachen,
die ihnen das Überleben bei schlechtem Wetter und geringem Nahrungsangebot ermöglicht. Ähnlich
wie während der Winterruhe unserer Eichhörnchen werden die Körperfunktionen dabei auf ein
Minimum reduziert.
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